Konjunktur

BMWK: Außenwirtschaft - Erster Lichtblick beim Außenhandel

Im November sind die nominalen Ausfuhren erstmals seit dem Frühjahr 2023 deutlich gestiegen. Allerdings ist die Auslandsnachfrage, insbesondere aus dem Euroraum, weiterhin schwach und Frühindikatoren geben gemischte Signale. Die ifo Exporterwartungen sind im Dezember nach zwei Anstiegen in den Vormonaten wieder gesunken und auch die Containerumschlags- und Schiffsbewegungsdaten bleiben verhalten.

USA hängen Europa ab

In den 25 Jahren seit der Gründung des Euro hat sich die wirtschaftliche Kluft zwischen den USA und der Eurozone fast verdreifacht. Im Jahr 1999, dem Jahr der Euro-Einführung, war die US-Wirtschaft gemessen an der Kaufkraftparität 11 % größer als die der Eurozone; dieser Abstand hat sich seitdem auf 30 % vergrößert. Selbst in Bezug auf die Pro-Kopf-Werte lassen die USA Europa weit hinter sich: Im Jahr 2022 verfügte der Durchschnittsamerikaner über ein Realeinkommen, das 35 % höher war als das des Durchschnittseuropäers.  Um den allgemeinen Wettbewerbsvorteil gegenüber den USA wiederherzustellen, muss das nächste Europäische Parlament dringend die Hindernisse für ein höheres Produktivitätswachstum beseitigen, sagt die aktuelle Studie von Allianz Trade.

Deutsche Exporte in Drittstaaten sinken im Dezember

Die deutschen Exporte in Staaten außerhalb der EU sind im Dezember deutlich gesunken. Wie das Statistische Bundesamt auf Basis eines Frühindikators mitteilte, fielen die Ausfuhren in sogenannte Drittstaaten gegenüber dem Vormonat saison- und kalenderbereinigt um 4 % auf 57,2 Mrd. Euro. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen die Exporte um 1,7 % niedriger.

Nicht kalender- und saisonbereinigt wurden im Dezember nach vorläufigen Ergebnissen Waren im Wert von 53 Mrd. Euro in Drittstaaten exportiert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sanken die Exporte um 9,2 %. (NfA, 23.01.2024)

ifo-Geschäftsklima trübt sich im Januar deutlich ein

Die Stimmung in den Führungsetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im Januar wider Erwarten eingetrübt. Der ifo-Geschäftsklimaindex sank auf 85,2 Punkte (Dezember revidiert: 86,3), wie das Münchner ifo Institut nach seiner monatlichen Umfrage unter rund 9.000 Managern mitteilte. Der Index zur Beurteilung der aktuellen Lage der befragten Unternehmen fiel im Januar auf 87,0 (88,5) Punkte. Der Index für die Geschäftserwartungen fiel auf 83,5 Zähler (revidiert 84,2).

Im verarbeitenden Gewerbe ist der Geschäftsklimaindex gestiegen. Die Unternehmen waren etwas zufriedener mit ihren laufenden Geschäften. Die Erwartungen verbesserten sich ebenfalls, blieben aber pessimistisch. Der Auftragsbestand geht weiter zurück, wenn auch nicht mehr so stark wie zu Jahresende. Die Kapazitätsauslastung gab nach, von 81,9 auf 81 %. Dies sind rund zweieinhalb Prozentpunkte weniger als der langfristige Durchschnitt. (NfA, 26.01.2024)

ifo-Exporterwartungen fallen im Januar

Die Stimmung in der deutschen Exportindustrie hat sich im Januar eingetrübt. Die ifo-Exporterwartungen sanken auf minus 8,4 Punkte von minus 7,1 im Dezember. „Die deutsche Exportwirtschaft startet schlechter ins neue Jahr“, sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen. „Die Exporteure brauchen neue Impulse.“

Weiterhin erwartet eine Mehrheit der Branchen, dass ihre Exporte zurückgehen. Dazu zählen insbesondere die Kernbranchen der Industrie, wie Automobilbau, Maschinenbau oder Elektrotechnik. Von rückläufigen Aufträgen aus dem Ausland berichten aber auch die Hersteller von Kunststoff- und Gummiwaren oder die Metallbranche. Dagegen erwarten Nahrungsmittelindustrie und Getränkehersteller einen Zuwachs bei den Exporten. Auch die Möbelproduzenten rechnen insgesamt mit mehr Exportumsatz. (NfA, 29.01.2024)

Flaue Weltkonjunktur belastet deutsche Exporte

Die schwache Nachfrage auf den Weltmärkten wird zu einer Belastung für die deutsche Exportwirtschaft. Im Dezember fielen die deutschen Exporte kalender- und saisonbereinigt um 4,6 % gegenüber dem Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen die Exporte ebenfalls um 4,6 % niedriger. Die Importe fielen im Dezember um 6,7 % gegenüber dem Vormonat. Auf Jahressicht ergab sich ein Rückgang von 12,4 %.

Insgesamt wurden im Dezember kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 125,3 Mrd. Euro aus Deutschland exportiert und Waren im Wert von 103,1 Mrd. Euro nach Deutschland importiert. Der Außenhandelsüberschuss betrug kalender- und saisonbereinigt insgesamt 22,2 Mrd. Euro. Ökonomen hatten mit einem Aktivsaldo von 18,5 Mrd. Euro gerechnet. (NfA, 06.02.2024)

HVPI-Inflation sinkt im Januar auf 3,1 %

Der Inflationsdruck in Deutschland hat im Januar deutlich nachgelassen. Grund dafür waren vor allem niedrigere Energiepreise, die Preise für Lebensmittel blieben hingegen hoch. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, sank die Jahresrate des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) auf 3,1 % (Vormonat: 3,8). Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre vorläufige Schätzung vom 31. Januar.

Gegenüber dem Vormonat sank der HVPI um 0,2 %, womit die vorläufigen Daten ebenfalls bestätigt wurden. Die HVPI-Rate ist maßgeblich für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank.

Der nationale deutsche Verbraucherpreisindex stieg gegenüber dem Vormonat um 0,2 %. Die jährliche Inflationsrate betrug 2,9 % (Vormonat: 3,7). Die Zahlen entsprachen der ersten Veröffentlichung und den Prognosen von Volkswirten. (NfA, 12.02.2024)