Exporte steigen im März wider Erwarten
Die deutschen Exporte sind im März wider Erwarten gestiegen. Die Exporteure verkauften kalender- und saisonbereinigt 0,9 % mehr im Ausland als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Ökonomen hatten dagegen ein Minus von 0,5 % erwartet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen die Exporte um 1,2 % höher.
Die Importe stiegen im März um 0,3 % gegenüber dem Vormonat. Die befragten Ökonomen hatten ein Minus von 1 % vorhergesagt. Auf Jahressicht ergab sich ein Rückgang von 3 %.
Insgesamt wurden im März kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 134,1 Mrd. Euro aus Deutschland exportiert und Waren im Wert von 111,9 Mrd. Euro nach Deutschland importiert. Der Außenhandelsüberschuss betrug kalender- und saisonbereinigt 22,3 Mrd. Euro. Ökonomen hatten mit einem Aktivsaldo von 22 Mrd. Euro gerechnet. (NfA, 08.05.2024)
Veröffentlichung "Unternehmensinsolvenzen in Europa, Jahr 2023"
Nachdem die Insolvenzzahlen in jüngster Vergangenheit wieder deutlich anzogen, hat die Zahl der europäischen Pleiten nun das Vor-Corona-Niveau übertroffen. So wurden in Westeuropa im Jahr 2023 169.496 Unternehmensinsolvenzen registriert. Dieser Wert liegt um 20,9 Prozent über dem Vorjahresstand (140.168 Fälle) und ist damit der höchste seit 2016. Doch innerhalb der Staatengemeinschaft gibt es teils gravierende Unterschiede.
Sie erhalten als Anlage das zusammengefasste Ergebnis der aktuellen Untersuchung „Unternehmensinsolvenzen in Europa, Jahr 2023“ von Creditreform.
Die vollständige Untersuchung finden Sie hier (siehe „Unternehmensinsolvenzen in Europa“) zum kostenlosen Download.
Exporteure optimistisch trotz Risiko-Cocktail - Nachhaltigkeit gewinnt an Zugkraft - Unternehmen erwägen Verlagerung ihrer Produktionsstätten
Trotz aller geopolitischen Spannungen blicken die deutschen Exporteure optimistisch in die Zukunft: 8 von 10 Unternehmen (81 %) erwarten 2024, dass ihre Umsätze um mehr als 2 % steigen, weltweit zeichnet sich ein ähnliches Bild. Das ist deutlich mehr als noch im Vorjahr. Dies ergab die aktuelle Ausgabe der Allianz Trade Global Survey, für die der Kreditversicherer 3.200 Exporteure in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Polen, Großbritannien, den USA sowie China zu den größten Chancen und Risiken im Welthandel, bei Lieferketten sowie wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten befragt hat.
Der große Optimismus ist neu: 2023 war gut die Hälfte der deutschen Exportunternehmen (54 %) zuversichtlich, dass sie ihren Umsatz steigern können, weltweit waren es 70 %. Letztlich brachen diese jedoch um 10 % ein und das Jahr endete mit einer Handelsrezession, da die Nachfrage stärker als erwartet zurückging, und auch die deutsche Wirtschaft schrumpfte. Für 2024 erwartet Allianz Trade zwar ein Ende der Rezession beim Welthandel, der aber deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt liegen dürfte.
Die Allianz Trade Global Survey zeigt, wie stark geopolitische Risiken Unternehmen hierzulande beschäftigen: 62 % denken aus diesem Grund über eine Verlagerung ihrer Produktion nach, der weltweite Durchschnitt liegt bei 53 %. Die Bereitschaft, Lieferketten aufgrund geopolitischer Risiken zu verlagern, steigt häufig, wenn die Firmen längere Lieferwege und einen größeren Anteil (mehr als die Hälfte) der Produktion im Ausland haben. Der Anteil solcher Exporteure liegt in Deutschland
bei 67% - gegenüber 62% weltweit.
Ob es dabei bei Gedankenspielen bleibt oder sie daraus konkrete Maßnahmen ableiten, bleibt abzuwarten. Insgesamt gab nur etwa ein Drittel (34 %) der befragten deutschen Firmen an, konkrete Schritte zum Near- oder Friendshoring zu unternehmen. Damit ist der Anteil im Vergleich zum Vorjahr (28 %) nur leicht gestiegen.
Auch das Thema grüner Handel und Nachhaltigkeit bei den Lieferketten spielt bei den Unternehmen eine immer größere Rolle. Bei rund drei Viertel der befragten Firmen sind die Verantwortlichkeiten für Lieferketten und ESG in einer Position gebündelt. Dennoch sind die Fortschritte bei den Klimazielen nach wie vor gering. Mit 25 % ist nur ein Viertel der befragten deutschen Unternehmen (weltweit: 27 %) der festen Überzeugung, dass ihre Firmen ESG-Maßnahmen ergriffen haben, die erhebliche Auswirkungen auf ihr Geschäft haben.
Diese reichen von der Umstellung ihrer Logistik auf nachhaltigere Methoden über die Entwicklung nachhaltigerer Produkte bis hin zur Verbesserung der Klimaresistenz ihrer Lieferketten. „76 % der weltweit Befragten gaben an, dass ihr Unternehmen einen klaren Plan für den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen hat, unabhängig von den Preisschwankungen“, erklärte Aylin Somersan Coqui, CEO der Allianz Trade Gruppe. (NfA, 15.05.2024)
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